Reloaded: Nachgefragt bei … ND & nef

Screenshot von BuchjunkiesFoto: Christiane Kleine & Nina Decker

Im zweiten Teil von „Reloaded: Nachgefragt bei …“ interviewe ich ND und nef von buchjunkies-blog.de erneut. Diese bloggen seit August 2010, seit 2012 auf der jetzigen Seite und planen derzeit den nächsten Tapetenwechsel. Früher waren die Bloggerinnen dabei zu dritt, doch seit einiger Zeit sind sie nur noch zu zweit. Wie hat sich der Weggang von nia ausgewirkt und welche Änderungen gab es noch? Hat sich ihre Einstellung zum Bloggen seit ihrem ersten Interview im März 2011 verändert? Dies und mehr erfahrt Ihr hier! Auf der zweiten Seite findet Ihr das Originalinterview von damals, einfach unten weiterblättern.

Hat sich in den Jahren seit Eurem Interview die Ausrichtung Eures Blogs geändert oder gab es andere gravierende Änderungen am Blog?

Hm, die Ausrichtung des Blogs hat sich nicht geändert. Wir lesen nach wie vor was uns gefällt und rezensieren, worauf wir Lust haben.
Allerdings hat sich der Weggang von nia durchaus bemerkbar gemacht und auch wir beide (ND & nef) haben im Moment einfach nicht die Zeit für den Blog, die wir gern hätten. Somit hat sich auf alle Fälle die Häufigkeit der Beiträge geändert.
Es sind aber auch einige andere Neuerungen hinzugekommen. So gibt es jetzt jeden Monat eine Statistik über unsere Neuzugänge, die gelesenen Bücher und einem Top/Flopp-Titel. Das ist allerdings nicht nur für die Blogleser sondern auch ganz eigennützig für einen selbst um noch einmal in sich zu gehen und sich mit den Büchern des Monats zu beschäftigen.

Wie hat sich der Weggang von nia ausgewirkt und habt Ihr noch Kontakt zu ihr?

Nia hat sich erst zum Teil und dann ganz aus dem Blog zurück gezogen. Sie hat einfach andere Dinge im Kopf, die jetzt eine höhere Priorität haben. Das ist sehr schade, aber die Menschen verändern sich und die Interessen verschieben sich.
Wir haben beide noch Kontakt zu ihr – mal mehr und mal weniger =o)

Verwendet Ihr mehr oder weniger Zeit zum Bloggen als früher?

Weniger, leider. Das Arbeitsleben hat uns beide ziemlich im Griff und so kommen wir leider nicht mehr so viel zum Bloggen wie wir es gerne wollten. Trotzdem versuchen wir immer mal wieder etwas zu schreiben.
In der letzten Zeit nutzen wir vermehrt die Social Media-Kanäle um wieder etwas aktiver zu sein.

Was sind aus Eurer Sicht die größten Veränderungen bei den Buchbloggern?

nef: Ich verfolge kaum Buchblogs – reiner Zeitmangel. Von daher kann ich wenig über Veränderungen sagen. Was aber auffällt, dass sich offenbar weniger Leute für einen Buchblog interessieren und selbst etwas mitteilen. Das fällt besonders bei Gewinnspielen auf. Das ist sehr schade, da man dadurch ja auch gern den Autoren helfen möchte, damit ihre Bücher neue Leser finden. Ich frage mich woran das liegt …
Auch fällt auf, dass es immer mehr YouTuber gibt und weniger geschriebene Blogbeiträge. Dabei sollte man meinen, dass der Leser eher zum geschriebenen Wort neigt als zu einem kleinen Video.

ND: Ich verfolge mittlerweile auch deutlich weniger Blogs als früher. Zum einen liegt das einfach an persönlichen, zeitlichen Gründen. Zum anderen aber auch daran, dass sich sehr viel auf die sozialen Medien verschoben hat. Gerade bei Instagram hat sich in dieser Richtung viel getan. Auf Instagram z.B. bekommt man mit einem Klick zu einem gewünschten Thema tausenden von Treffern von verschiedenen Bookstagramern, ohne dass man sich erst auf verschiedenen Seiten ‚rumschlagen‘ muss. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieses Microblogging noch weiterhin zunehmen wird.

Fast jeder langjährige Buchblogger hat schon einmal eine Flaute erlebt, wo er oder sie wenig bis überhaupt nicht gebloggt hat. Was hat Euch zum Weitermachen bewegt?

nef: Die Liebe zum Buch =o) Eine Aufgabe des Blogs ist für mich keine Option. Das liegt auch mit daran, dass an diesem Blog ein weiterer von mir hängt.

Es haben in den letzten Jahren viele Blogger neu angefangen. Nennt uns doch neue Buchblogs, die Ihr empfehlen könnt!

ND: Da ich wie gesagt kaum noch klassische Buchblogs verfolge (bzw. wenn dann bei alten Bekannten bleibe) kann ich hierzu leider nicht viel sagen. Es gibt aber einige Bookstagramer, deren Einträge ich immer wieder gerne sehe. Da wären z.B. @anarchy_in_the_library oder @charliebowater (auch wenn letztere eher Künstlerin ist, aber das meiste befasst sich mit Büchern).

Hat sich Euer Anspruch an eine gute Rezension geändert?

Nein. Eine gute Rezension muss nach wie vor aussagekräftig sein und dem Leser vermitteln, warum das Buch diese Bewertung bekommt. Natürlich kann man das nicht immer glasklar formulieren, aber drei hingeschmierte Sätze helfen einfach niemandem weiter.

Ist Eure Einstellung zu Rezensionsexemplaren mittlerweile eine andere?

nef: Ich bekomme einige Rezensionsexemplare. Teilweise angefordert beim Verlag, durch das Bewerben bei einer Leserunde oder auch von Autoren, die bei uns anfragen. In jedem Fall nehme ich nur Bücher an, die ich auch so lesen wollen würde. Ich nehme keine Bücher, weil es eine Gefälligkeit dem Autor gegenüber ist. Wenn mich das Buch nicht interessiert, lese ich es nicht. Das halte ich bei gekauften Büchern ja ebenso und einem Autor hilft es nicht, wenn ich mich unter Umständen durch ein mir völlig gleichgültiges Thema arbeite und am Ende eine ehrliche Bewertung schreibe, die wahrscheinlich nicht gut ausfällt.

Lest Ihr mehr oder weniger als früher?

nef: In diesem Jahr viel weniger, die Jahre zuvor hielt es sich die Waage.

ND: Ich lese zwar immer noch eine Menge, aber es ist doch etwas weniger geworden über die letzten Jahre. Ich würde jetzt allerdings trotzdem nicht sagen, dass sich dramatisch viel an meinem Pensum geändert hat. 🙂

Ist Euer Lieblingsgenre unverändert? Oder hat eine von Euch (oder beide) mittlerweile einen anderen Lesegeschmack?

nef: Puh, jein. Ich lese nach wie vor gern querbeet. Allerdings habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten viele Liebesromane gelesen. Warum, weiß ich gar nicht so genau. Dabei habe ich aber irgendwie vergessen, wie wundervoll die Sprache der Fantasy ist. Die ‚Frauenromane‘ – nennen wir sie mal so – sind meistens einfach geschrieben. Das heißt, es gibt keine komplizierten Namen oder Orte die man sich kaum merken kann und selten auch lange zurückliegende Fehden zwischen verschiedenen Wesen oder Herrenhäusern.
Es sind Bücher in die man sich schnell einliest und der Welt entfliehen kann. Frauen und Männer mit ’normalen‘ Problemen auf der Suche nach einer Lösung.
In der Fantasy ist das – zumindest in der High Fantasy – ganz anders. Hier bekomme ich schon einen Knoten in der Zunge, wenn ich nur daran denke, den Namen des Ortes aussprechen zu wollen. Die Handlung ist verzweigter, oft über mehrere Perspektiven gestrickt und darauf ausgelegt, den Leser mehrere Stunden ans Buch zu fesseln.
Das fehlte mir irgendwie, und so versuche ich gerade wieder ein paar mehr Fantasybücher zu lesen. Aber auch Krimis und historische Romane dürfen nicht fehlen =o)

ND: Bei mir ist eigentlich alles unverändert. 😛 Ich lese ausschließlich englischsprachige Bücher aus so ziemlich jeden Genre. Nur ein bisschen Romantik sollte dabei sein. Es muss natürlich keine Schnulze sein, aber so ein bisschen Liebe brauche ich schon. Aber das war im Grunde auch schon immer so 😉

Durch das Fortschreiten der Technik sind E-Books wesentlich häufiger als früher. Auch ist es leichter geworden, an Hörbücher zu kommen. Hat dies auch Eure Lesegewohnheiten verändert?

nef: Nö. Meine Hörbücher hole ich mir ganz altmodisch aus der Bibliothek. Zudem lese ich sogar eher weniger E-Books als in den vergangenen Jahren. Gerade wenn es Bücher sind, die ich rezensiere, ist mir ein richtiges Buch lieber. Darin kann ich mal eben blättern und eine Stelle, einen Namen oder ein Ort suchen. Versuch das mal in einem E-Book. Wenn ich da vergesse etwas zu markieren, bin ich aufgeschmissen.

ND: Ich bin kein Fan von Hörbüchern, hier hat sich daher nichts geändert. Zu E-Books greife ich aber doch immer mal wieder. Zum einen liegt es daran, dass die Bücher vieler Independent-Autoren oft erst einmal nur elektronisch erhältlich sind. Zum anderen ist es aber auch ganz einfach eine Geldsache. E-Books sind oftmals ja doch etwas günstiger.

Hat sich etwas bei euren SuB verändert?

nef: Er ist gewachsen *lach*

ND: Dito 😀

Und zu guter Letzt: Wenn Ihr auf das erste Interview schaut, würdet Ihr eine Frage anders beantworten und wenn ja, was wäre Eure heutige Antwort darauf?

ND: Ja, das Meet and Greet mit einem Lieblingsautoren 🙂 Die Autoren von damals mag ich zwar immer noch, aber momentan gibt es doch einige andere, die ich lieber treffen würde. Da wären z.B. Karina Halle und L.H. Cosway, die ich beide schon seit Jahren online ‚kenne‘, mit denen es aber noch nicht mit einem Treffen geklappt hat. Aber auch Pierce Brown, Sarah J. Maas und besonders Leigh Bardugo stehen schon länger ganz oben auf meiner Liste.

Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für das Interview genommen hast!

2 Kommentare

  1. Spannendes Interview! 🙂

    Diese Verlagerung von Buchblogs Richtung Youtube sowie andere Social Media-Kanäle ist mir auch schon aufgefallen. Ich finde das schade – aber man muss wohl abwarten, wie sich das weiter entwickelt.

    Es ist auch sehr schade, dass nia nicht mehr bloggt. Ich habe ihre Rezensionen gern gelesen und sie hat früher teils auch recht eifrig bei mir kommentiert.
    Aber ich denke, dass sich Prioritäten verschieben und es mitunter auch schwieriger wird, Zeit zum Bloggen zu finden, ist ein Problem, womit viele zu kämpfen haben, die bereits länger bloggen (ich selbst ebenfalls).

    • Finde ich auch! 🙂

      Diese Verlagerung ist mir auch schon aufgefallen. Mittlerweile denke ich, dass „einfach nur“ ein guter Buchblog gar nicht mehr reicht. Jedenfalls, wenn jemand wirklich erfolgreich sein will. Dann muss die Person auch die Social-Media-Kanäle bespielen.

      Ja, ich finde das auch sehr schade. nia und ich hatten nämlich einen wirklich sehr ähnlichen Geschmack und sie hat sehr häufig Bücher gelesen, die ich potenziell interessant fand. Ich glaube, habe vorher und nachher nie wieder einen Blogger gefunden, wo das so gut passte. Auch wenn ich selbstverständlich viele Blogger sehr schätze.

      Aber es ist so, wie du es schreibt, Prioritäten verschieben sich. Und dann ändern sich ja auch die Interessen. Ich gebe aber nicht ganz die Hoffnung auf, dass sie irgendwann vielleicht zurückkommt.

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