Reloaded: Nachgefragt bei … Stephie

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Seit mehr als einem Jahrzehnt bloggt Stephie auf nobody knows über Bücher. Im Juni 2011 hatte ich sie das erste Mal als Interviewpartnerin zu Gast und freue mich, dass sie auch bei der Neuauflage der Interviewreihe dabei ist. Beim Lesen des alten Interviews ist mir allerdings sehr deutlich geworden, wie lange es letztendlich bis schon damals geplanten Relaunch gedauert hat. Aber mittlerweile erstrahlt nobody knows im neuen Gewand. Das alte Interview könnt Ihr auf der zweiten Seite nachlesen. Jetzt aber erst einmal viel Spaß mit dem neuen Interview!

Interview mit Stephie von nobody knows

Hat sich in den Jahren seit deinem Interview die Ausrichtung deines Blogs geändert oder gab es andere gravierende Änderungen am Blog?

Wirklich geändert hat sich die Ausrichtung vermutlich nicht, es ist aber auf jeden Fall ein neues Lieblingsgenre hinzugekommen: New Adult. Das Genre gab es damals entweder noch gar nicht oder es war zumindest in Deutschland noch nicht wirklich angekommen, inzwischen ist es allerdings ein fester Bestandteil meiner Vorlieben und nicht mehr aus meinen Regalen wegzudenken.

Eine gravierende Änderung ist vielleicht die Umstellung auf WordPress, die mir nach so vielen Jahren der Planung endlich gelungen ist. Fertig bin ich zwar noch lange nicht, da ich, wie damals beschrieben, jeden Beitrag von Hand übertragen muss, aber ich habe immerhin große Fortschritte gemacht und wollte einfach nicht länger warten. WordPress bietet viele Vorzüge, sowohl für mich als auch für meine Leser. Die Beiträge, die ich noch nicht übertragen konnte, sind weiterhin über den „alten“ Blog zu erreichen. Im Moment habe ich neben dem Referendariat kaum Zeit dafür nicht nur neue Beiträge zu schreiben, sondern mich zusätzlich noch um die alten zu kümmern, werde aber hoffentlich spätestens nach dem zweiten Examen weiter an der Übertragung arbeiten.

Verwendest du mehr oder weniger Zeit zum Bloggen als früher?

Das ist wirklich schwer zu beurteilen, vermutlich eher weniger, weil das Referendariat mehr Zeit in Anspruch nimmt als mir manchmal lieb ist. Ich bemühe mich um eine gewisse Balance. Wenn ich zwischendurch einmal keine Zeit habe, ist das eben so, dafür nehme ich mir dann später eben etwas mehr Zeit, um Beiträge vorzubereiten o.Ä..

Was sind aus deiner Sicht die größten Veränderungen bei den Buchbloggern?

Die steigende Anzahl an Buchbloggern und die vielfach angestrebte Monetarisierung, würde ich vermuten. Es gibt mittlerweile so viele Buchblogger, dass ich den Überblick verloren habe und immer mehr möchten mit ihrem Blog Geld verdienen.

Fast jeder langjährige Buchblogger hat schon einmal eine Flaute erlebt, wo er wenig bis überhaupt nicht gebloggt hat. Was hat dich zum Weitermachen bewegt?

Schwer zu sagen, mir fehlt das Bloggen einfach immer unheimlich, wenn ich längere Zeit nicht dazu komme. Es ist mein Ausgleich zur Arbeit; etwas, das mir inzwischen sehr wichtig geworden ist. Ich will nicht sagen, dass ich es als meine „Pflicht“ empfinde regelmäßig zu bloggen, auch wenn ich mir selbst manchmal zu viel Druck mache, wenn ich einmal wieder nicht genug Zeit für all die Dinge habe, die ich eigentlich erledigen möchte. Auf jeden Fall hatte ich noch nie das Bedürfnis aufzuhören, dafür liebe ich das Bloggen viel zu sehr. Wenn ich weniger blogge als gewöhnlich, liegt das in der Regel ausschließlich an mangelnder Zeit und nicht etwa an zu wenig Lust oder Motivation.

Viele Blogger haben ihren Buchblog in den letzten Jahren aufgegeben, sei es aus Zeitmangel oder sich verändernden Interessen. Welche drei Buchblogger vermisst du am meisten?

Wenn ich mir meine frühere Blogliste so ansehe, gibt es meine Lieblingsblogs, mit den einen oder anderen Veränderungen, eigentlich alle noch, daher fallen mir hier gerade keine konkreten Beispiele ein.

Nenne es uns drei empfehlenswerte Blogs, die noch heute aktiv sind?

Drei Blogs, die ich nach wie vor sehr gerne besuche, sind Leselurch, Wortmalerei und Lettersalad – ohne eine bestimmte Reihenfolge.

Hat sich dein Anspruch an eine gute Rezension geändert?

Nein, ich ziehe lange und ausführliche Rezensionen mit Begründungen kurzen und knappen Texten noch immer vor. Eine Rezension soll mir dabei helfen zu entscheiden, ob mir ein Buch gefallen könnte, und nicht nur Auskunft darüber geben, ob der Autor der Rezension das Buch mochte oder nicht.

Ist deine Einstellung zu Rezensionsexemplaren mittlerweile eine andere?

Ja, zumindest insoweit, als dass ich selbst versuche weniger Rezensionsexemplare anzufragen, weil ich aktuell nur wenig Zeit zum Lesen habe. Ich setze mich zwar nicht so stark unter Druck wie andere Blogger, möchte die Verlage aber natürlich auch nicht ewig auf eine Rezension warten lassen. Es ist für mich kein Weltuntergang, wenn es doch einmal vorkommt, ich möchte es aber nach Möglichkeit vermeiden und kaufe die Bücher dann lieber. Wenn sie dann Monate oder gar Jahre auf dem SuB liegen, muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben.

Liest du mehr oder weniger als früher?

Leider weniger, wie ich an anderer Stelle schon einräumen musste. Neben dem Referendariat bleibt mir nur sehr wenig Freizeit und die kann ich nicht immer zum Lesen nutzen, leider. Schließlich gibt es noch einige andere Dinge, die erledigt werden wollen oder müssen. Früher oder später fehlt mir das Lesen aber meist so sehr, dass ich versuche mir bewusst Zeit dafür zu nehmen. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Daran kann ich momentan nichts ändern, nach dem zweiten Examen bessert sich das aber hoffentlich wieder etwas. Wenn ich nicht mehr so viel lernen muss oder geistig völlig erledigt nach Hause komme, habe ich unter der Woche sicher auch wieder mehr Lust zum Lesen.

Ist dein Lieblingsgenre unverändert? Oder hast du mittlerweile einen anderen Lesegeschmack?

Ja und nein. Young Adult ist noch immer eines meiner liebsten Genres, inzwischen ist jedoch, wie schon gesagt, ein weiteres hinzugekommen: New Adult. Die meisten Bücher, um nicht zu sagen fast alle, die ich lese, stammen aus einem der beiden Genres. Wirklich verändert hat sich mein Lesegeschmack also nicht. Doch ab und an versuche ich auch einmal über den Tellerrand zu schauen und greife bewusst zu Büchern bzw. Genres, die ich bisher gar nicht oder nur selten gelesen habe. Gelegentlich ist also zum Beispiel ein Sachbuch oder ein Bildband dazwischen.

Durch das Fortschreiten der Technik sind eBooks wesentlich häufiger als früher. Auch ist es leichter geworden, an Hörbücher zu kommen. Hat dies auch deine Lesegewohnheiten verändert?

Definitiv! Obwohl ich noch immer gedruckte Bücher kaufe, lese ich, zumindest gefühlt, fast nur noch digital. Es kommt durchaus vor, dass ein Buch noch eingeschweißt in meinem Regal steht, ich es aber trotzdem schon gelesen habe, nämlich als eBook. Ein eBook zu lesen ist so viel bequemer, dass ich inzwischen lieber zum eReader greife als zum gedruckten Buch, zumal ich fast ausschließlich Hardcover kaufe. Ich empfinde es als sehr angenehm und vorteilhaft, wenn ich die Schriftgröße selbst einstellen, Begriffe suchen und Textstellen markieren kann. Zu meiner eigenen Überraschung lese ich sogar relativ viel auf dem Smartphone. Obwohl ich den eReader beinahe immer dabei habe, lohnt es sich in meinen Augen oft nicht ihn für sehr kurze Fahrten aus dem Rucksack zu holen und einzuschalten. Das Smartphone habe ich aber meist in der Jackentasche und hole es manchmal sogar während einer kurzen Busfahrt hervor um zu lesen. Natürlich schaffe ich dann nur wenige Seiten, doch auch die summieren sich irgendwann.

Hat sich etwas bei deinem SuB verändert?

Ja, er ist noch weiter gewachsen. ^^‘

Und zu guter Letzt: Wenn du auf das erste Interview schaust, würdest du eine Frage anders beantworten und wenn ja, was wäre deine heutige Antwort drauf?

Obwohl ich mir die Zeit genommen habe jede meiner langen Antworten noch einmal genau durchzulesen, würden meine Antworten heute nicht anders ausfallen, höchstens kürzer. Ich habe etwas weniger Zeit, in den letzten Jahren mehr erlebt und warte jetzt natürlich auf andere Verfilmungen, aber im Wesentlichen hat sich kaum etwas verändert. Der Relaunch ist gelungen, so viel steht zumindest fest, und meine Lieblingsbücherseite ist heute wohl Goodreads, weil ich dort immer finde, was ich suche, und stets neue, interessante Bücher entdecke.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!

Übrigens: Auf der nächsten Seite findet Ihr das erste Interview von vor sieben Jahren!

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